Die Perle des Bayerischen Waldes
Der meistbesuchte See der Region
Am höchsten Berg des Bayerwaldes, am nahezu 1456 Meter hohen Großen Arber, liegt der Große Arbersee. Dieses eiszeitliche Relikt ist ein so genannter Karsee, der etwa 10.000 Jahre alt ist. Der Große Arbersee wird umstanden von einem dichten Hochwald, der zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Der Große Arbersee besitzt eine Fläche von 7,7 Hektar, eine Länge von 550 Metern und eine Breite von 260 Metern. Sein Wasservolumen beträgt 450.000 m³ und er verfügt über eine maximale Tiefe von 16 Metern. Sein stiller Wasserspiegel liegt eingebettet in einen wildromantischen, tiefen Bergkessel, der sich auf einer Höhenlage von 935 Metern über dem Meeresspiegel befindet.
Von schwimmenden Inseln und kleinen Wasserfällen
Große Flächen des Sees werden von so genanntem Schwingrasen bedeckt, der, wie sein Name schon sagt, zwar keine feste Verbindung zum Grund des Sees hat, jedoch mit dem Ufer verbunden ist. Dieser Schwingrasen hebt und senkt sich im Rhythmus des Wasserspiegels. Und diese vorwiegend aus Torfmoos und Seggen bestehenden schwimmenden Inseln sind es auch, welche die Besucher am meisten in ihren Bann ziehen. Sie dürfen jedoch nicht betreten werden. Am westlichen Seeufer ragt die nahezu 400 Meter hohe Arberseewand steil empor. An ihr befinden sich Felskaskaden, Sumpfmulden und kleine Wasserfälle. Man kann den Großen Arbersee auf einem rund 30-minütigen Rundwanderweg umwandern, im Moorbereich befinden sich hierzu Stege. Gutes Schuhwerk ist erforderlich, da die Wege oft nass und steinig sind. Am Ufer des Sees steht die Gaststätte Arberseehaus, deren lange Tradition bis ins Jahr 1905 zurück reicht, als das erste Arberseehaus hier erbaut wurde.
Auf dem Großen Arbersee gibt es einen beschränkten Bootsverkehr und es ist nicht gestattet, darin zu baden. Im gesamten Naturschutzgebiet besteht Radfahrverbot und Leinenzwang für Hunde, ebenso darf man nur die ausgewiesenen Wanderwege benutzen und nicht abseits der Pfade durch das Schutzgebiet streifen. Das wurde deshalb so beschlossen, da der urwüchsige Urwald rund um den Großen Arbersee seltenen Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat bietet. Damit geschütztes Wachsen und Gedeihen möglich ist, wurde das gesamte Gebiet rund um den Großen und Kleinen Arbersee unter Schutz gestellt. Beispielsweise stehen hier 400 Jahre alte Bäume und selten gewordene Tierarten wie der Weißrückenspecht nisten dort wieder. Auch der Fischotter hat in dieser Region einen ungestörten Lebens- und Zufluchtsraum gefunden. Schützenswert sind obendrein die Ufer-, Moor- und Unterwasserpflanzenwelt sowie die Felsvegetationen. Auf interessanten Infotafeln rund um den Großen Arbersee kann man nicht nur den Spuren der Eiszeit folgen, sondern auch seine wilde, naturbelassene Schönheit auf Schritt und Tritt spüren.
Sehenswürdigkeiten rings um den Großen Arbersee
Rings um den See finden sich Glaskünstler aus der Region Zwiesel, die ihre kunstvollen Glasgebilde ebenso zum Kauf anbieten wie die Herrgottschnitzer ihre Holzwerke. In Bodenmais befindet sich eine Ski- und Snowboardschule und auch den beliebten Wintersportort am Großen ArberBayerisch Eisenstein sollte man nicht nur zur Winterzeit besuchen. Sehr begehrt sind hier außerdem Ausflüge in den benachbarten Böhmerwald und nach Tschechien. Mit der Dampflok kann man gemütlich schnaufend von Bayerisch Eisenstein nach Zwiesel fahren oder durch den Böhmerwald tuckern. Vom Aussichtspunkt „Mittagsplatzl“ über der Seewand genießt man einen traumhaften Blick über den See und seine Umgebung. Mit der Gondelbahn oder den Sesselliften kann man sich aussichtsreich hoch hinauf zum Gipfelkreuz des Großen Arbers transportieren lassen.